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"Rudolf Prohazka – In Memoriam"


Einführende Worte:
Architekt Prof. Adolf Krischanitz
Ausstellung: 2. 8. – 5. 9. 2013

Die Ausstellung widmet sich dem eindrucksvollen Werk des Wiener Architekten Rudolf Prohazka (1947-2011). Skizzen, Entwürfe, Modelle sowie Fotos realisierter Projekte geben Einblick in eine kompromisslos avantgardistische Wertewelt. Rudolf Prohazka konzipierte 2008/09 übrigens auch die Galerieräume für ZS art.  

Video zur Ausstellung

"Architektur ist nicht nur draußen"
Claudia Aigner, Wiener Zeitung, 21.08.2013
 
Architektur ist, wenn man trotzdem baut. (Obwohl einem die Konkurrenz immer wieder die geilsten Projekte wegschnappt.) Nicht dass Rudolf Prohazka keine Wettbewerbe gewonnen hätte. (Das IBM-Gebäude, am Donaukanal etwa hat er generalüberholt.) Aber in seiner Gedenkausstellung wird einem so richtig bewusst, wie viel Frustration der 2011 verstorbene Architekt' aushalten hat müssen. Und wenn man grad stolz seine Vision vom neuen Stachzentrum von Campione abliefern will und dann wird der Wettbewerb abge­brochen, weil die Gemeinde unter Korruptionsverdacht steht, ist das ja geradezu ein Coitus interruptus. In der zs all Galerie wird Realisier­tes gleichberechtigt neben lnider­nein-Entwürfen präsentiert. Dabei zeigt sich Prohazkas Fähigkeit zur mitunter recht radikalen Empathie mit den vorgefundenen Gegeben­heiten Ein I laus hat er in dieNatur eingepasst, ohne einen einzigen Baum zu fällen. Beim Neubau vom superschlanken österreichischen Kulturforum in New York (an sich schon eine Herausförderung, als müsste man aus einem Soletto eine Sissi schnitzen - inklusive Pferd) hat er gar gelobt: "Kein Stück Himmel wird veruntreut." (Den hätte er live auf die Decke der ins Gebäude eingeschlittenen Terrasse proji­ziert.) Während er im Museums­quartier allenlings Sissis Reithalle geschleift hätte. Die ganze Zeit ist man selber mittendrin in seinem Werk. Denn die Galerieräume hal er ebenfalls strukturell bereinigt. Die Zwischendecke hat er trotzdem nicht rausgerissen wegen der freien Sicht auf den Himmel. (Da hätte er zu früh aufgehört.)

> Artikel von Claudia Aigner, 21.08.2013, Wiener Zeitung