English (United Kingdom)
 

Robert Staudinger
"Instabile Körper"


Ausstellung:
20. 9. – 7. 11. 2013

Die überraschende wie beständige Frische der Fotografien des Künstlers Robert Staudinger basiert auf seinem neugierigen Streben nach immer neuen Möglichkeiten innerhalb der Fotografie.

Seine Arbeiten sind nie bloßes Abbild einer Situation, eines Objekts, sie sind vielmehr Konzepte, die das Leben im Detail interpretieren, symbolisieren. Penibel inszenierte Ausschnitte erkunden den Reichtum an Strukturen, Formen, Symbiosen eines gigantischen Universums. Der Überfluss des Mikrokosmos begegnet und überfordert uns mit unfassbarer Fülle, sobald wir ihm unsere konzentrierte, gezoomte Aufmerksamkeit widmen. Robert Staudingers sorgsam arrangierte, penibel überarbeitete, ausgeräumte Fotowerke sind das überbordende Konzentrat der Vielfalt.

In dem Zyklus "Instabile Körper" etwa hält Robert Staudinger den Moment einer zehntausendstel Sekunde fest, in der zehntausende Teilchen aufeinandertreffen. In diesem kurzen Augenblick formieren sich die unzähligen winzigen Elemente zu imposanten Gebilden, zu einem Ganzen, das in der nächsten zehntausendstel Sekunde für immer verschwunden sein wird. Ein Standbild der Vergänglichkeit. Indem wir uns die Masse bewusst machen, die jedes großartige Szenarium erst begründet, offenbart sich uns die Welt im Detail, eröffnet sich uns das Sein in seiner Gesamtheit unendlich facettenreich.

Die Gesichter, die Robert Staudinger in seiner Serie "Maybe" zeigt, sind Bewegungsstudien. Die Menge aller Momente einer Geste auf ein einziges Bild reduziert, komprimiert die gesamte Dramaturgie des bewegten, sich verändernden, zum Höhepunkt steigernden Ausdrucks. Wieder lenkt Robert Staudinger unseren Blick auf Details, die sich über und überlagern, verwischen, stellenweise gestochen scharf durchblitzen. Es ist eine Symphonie an ineinander fließenden, beredt artikulierenden Gesichtstopologien, die zu einem amorphen, absurd surrealen, harmonischen Gemälde verschmelzen.

> Video zur Ausstellung
Video von Christian Zürn zur Ausstellung
> Laudatio_Mag.MariaHolter.pdf
> Kunstkritik_Claudia-Aigner_Wr.Zeitung_16.10.2013.jpg