Das Hauptthema meiner künstlerischen Arbeit ist das Aufzeigen von Spannungsverhältnissen wie:
Stabilität – Instabilität
Symmetrie – Asymmetrie
Aktiv – Passiv
verbunden in einer skulpturalen Einheit symbolisieren sie das Werden und Vergehen, die Gefährdung jeglicher Existenz. Zusätzlich wird die Form auf ein Minimum reduziert, sozusagen signethaft geformt, von allem unnötigen Beiwerk befreit, um als reines Substrat den symbolischen und formalen Ansprüchen gerecht werden zu können. Meine Vorliebe für die Götterwelt der alten Ägypter, die sich durch ihren ungeheuren Arbeitsaufwand beim Bau der Pyramiden und Tempel ebenso wie durch ihre Riten Unvergänglichkeit im universalen Zyklus der Zeit erhofften, liefert mir die Benennung jeder einzelnen Skulptur. Auch die Bildhauerei – sowie jede andere künstlerische Tätigkeit – ist ein Versuch, den Status der Unvergänglichkeit zu erreichen. Mein bildhauerisches Werk sehe ich in der Tradition der österreichischen Steinbildhauerei verankert.
Der Bildhauer über seine Ausstellung "Poesie der Logik"
(19.6 - 5.9.2009):
Schon von meinem Naturell her neige ich nicht zur Üppigkeit. So ist auch meine Arbeit der Versuch, mit der minimalsten Veränderung, mit der geringsten Reduzierung des Volumens, eine Bewegung, eine Verschiebung, eine Schwingung zu erreichen. Ich strebe nach Ruhe in der Bewegung und Bewegung in der Ruhe. Alt-ägyptische Statuen etwa strahlen diese Kraft, diese sakrale Energie aus. Die Teile und Mittel, die ich verwende, stehen zueinander in Beziehung und bilden eine Einheit. Struktur entsteht – nichts kann weggenommen, nichts hinzugefügt werden. Ich arbeite auf das Wesentliche hin. Form und Inhalt verschmelzen.
Für "Poesie der Logik" habe ich meine Steinskulpturen in Holz und kleinerem Format neu interpretiert. Endlich bin ich so weit, auch Skulpturen für den "Hausgebrauch" zu schaffen. Aus der strengen, bildhauerischen Logik soll dem Betrachter schließlich ein Gegenüber erwachsen. Was ich will, ist eine Skulptur, die mich ansieht und die ich ansehe!